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Löwenzahn-Brennnesselbier

Brennnesselbier hatte ich schon vor Jahren gebraut und immer mehr Erfahrung gesammelt. Mittlerweile stelle ich meine Hefe meist selbst her, die schmeckt viel besser, gar nicht hefig. Ganz einfach aus Rosinen. Im Löwenzahn-Bräu ist auch Brennnessel enthalten, weil die Brennnessel einen guten Schaum bildet und einfach super zum Löwenzahn passt. Vom Löwenzahn nimmt man am besten im frühen Frühjahr die Blätter vor der Blüte, dann sind sie weniger bitter. Das erste Ergebnis war total lecker, eher wie eine Limonade, weil ich es nicht komplett vergärt war. Und ich denke, es hatte kaum Alkohol, ich merke Alkohol eigentlich schnell körperlich, doch bei meinen selbst hergestellten Bieren gibt es zwar einen euphorisierenden Effekt aber die Sinne waren nicht beeinträchtigt.

 

Bierbrauen ist eine Kunst, gerade mit Wildkräutern ist das Ergebnis immer anders. Nach deutscher Definition ist das kein Bier, sondern ein Gebräu, da nach dem deutschen Reinheitsgebot nur bestimmte Zutaten in das Gebräu dürfen, wobei ich den Sinn dahinter nicht verstehe. Ich mache es mir natürlich auch einfach, indem ich Zucker oder Melasse fürs Brauen nehme und nicht Gerste, die noch vermalzt werden muss. Ich mag mein Bier gerne, weiß was drin ist und merke, wie es mir gut tut.

Hier eine Version, die gut gelungen war. Man kann auch weniger Zucker nehmen, wenn es zu wenig ist, kann es allerdings passieren, dass es nicht gärt, sondern schimmelt.

 

Löwenzahn-Bräu

 

Hefewasser: Auf ungeschwefelten Rosinen finden sich natürlich Vorkommende Bierhefen, die mit Wasser und Wärme zur Gährung kommen können.

Zutaten Hefewasser:

80 g Bio-Rosinen (ungeschwefelt), 400 ml Wasser
Zubereitung: 300 ml lauwarmes Wasser mit 40 g Rosinen in ein Einmachglas mit Flasche mit Bügelverschluss geben und gut schütteln und bei 25 bis 30 Grad warm halten (Heizung, Warmhaltebehälter, Ofen). Am nächsten Tag die Flasche kurz vorsichtig öffnen (Achtung, es könnte spritzen), um die Luft heraus zu lassen und morgens und abends schütteln. Weiter warm halten. Am dritten Tag wieder öffnen und schütteln wie am Vortag. Wenn dann am nächsten Tag die Rosinen oben schwimmen, diese absieben und 20 g neue Rosinen und 50 ml lauwarmes Wasser dazugeben. Wieder ein bis zwei Tage wie vorher warm halten, die Flasche vorsichtig öffnen und schütteln. Noch einmal, wenn die Rosinen oben schwimmen, diese abgießen und die restlichen 20 g Rosinen und 50 ml Wasser zufügen und 1 bis 2 Tage stehen lassen und die Rosinen abgießen. Nun kann das Hefewasser verwendet werden. Am besten 150 ml des Hefewassers im Kühlschrank zur nächsten Verwendung aufbewahren. Durch Zugabe von Rosinen und Wasser kann das Hefewasser immer wieder vermehrt werden.

300 ml Hefewasser oder 1/2 Würfel frische (Bier)-Hefe (nicht die Bierhefeflocken vom Reformhaus, diese gären nicht mehr)
150 g frische Löwenzahnblätter
100 g frische Brennnesselblätter
20 g Sauerampfer oder Schale einer Bio-Zitrone (möglichst ohne weiße Innenhaut)
300 bis 500 g Zucker
2 l Wasser
Löwenzahn, Brennnessel, Sauerampfer (oder Zitronenschale) und den klein geschnittenen Ingwer mit einem Liter Wasser in einen Topf geben. Etwa 30 min köcheln lassen. Die Flüssigkeit abseihen und in einen nicht metallischen Brau-Behälter geben (oder einfach ein großer nicht metallischer Topf). Ein Liter kaltes Wasser und den Zucker dazugeben. Wenn die Flüssigkeit lauwarm ist, das Hefewasser zugeben. Nun den Behälter mit einem Tuch abgedeckt im Ofen oder Warmhaltegerät möglicht gleichmäßig bei 30 bis 40 Grad warm halten. Am nächsten Tag sollte sich Schaum gebildet haben. Noch 2 bis 3 Tage abgedeckt stehen lassen. Nun den Schaum abschöpfen und das Gebräu in Bügelflaschen füllen. Bei Raumtemperatur noch etwa eine Woche stehen lassen. Ab und zu die Flaschen kurz öffnen, um Druck rauszulassen. Dann noch eine Woche in den Keller stellen. Nun kann das Gebräu genossen werden oder auch noch bis zu einem Jahr im Keller lagern. Beim Öffnen vorsichtig sein, es könnte immer noch sehr spritzen, am besten zuerst draußen testen.
Tipp: Man kann am Geschmack sehr viel experimentieren. Noch andere Kräuter wie Wermut, Labkraut oder Gundermann zufügen oder eine Orange in dünne Scheiben geschnitten dazugeben. Nimmt man mehr Zucker ist es süßer oder spritziger, eher wie Limonade.

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