Das Hexenkraut fasziniiert mich schon länger, eigentlich eine unscheinbare Pflanze, doch näher betrachtet sehr schön. Sie war früher eine bedeutende magische Pflanze, man sagte ihr große psychoaktive und erotisierende Wirkung nach. Circaea lutetiana ist der lateinische Name und leitet sich von der Zauberin Circe aus der griechischen Mytologie ab, die es verstand, Menschen zu bezirzen. So wurden auch früher die Blüten genutzt, um daraus einen Auszug zu bereiten, der die eigene Ausstrahung verstärken sollte.
Die klettigen Samen lassen sich zu einer schönen Kugel formen. Die Samen verhaken sich auch gerne an den Kleidern, weshalb es womöglich seinen Namen erhielt, da es sehr aufwendig ist, dieser wieder abzuzupfen.
Früher sagte man, wenn man das Hexenkraut im Wald fand, war das ein Zeichen, dass man sich womöglich verlaufen hatte, weil das Kraut überwiegend an versteckten Stellen tief im Wald zu finden war. Oder wenn man drauf tritt, verliert man seinen Weg im Wald, deshalb wurde es auch Irrkraut genannt. Heut stimmt das so nicht mehr, es wächst gerade in diesem Jahr massenhaft an den Wegen im Wald und auch schon am Waldrand. Na, ja, vielleicht muss man das wieder symbolisch sehen, wir haben uns schon alle ziemlich verlaufen mit unserer Lebensweise, finde ich.