Immer noch sommerlich warm war es bei meinen Kräuterwanderungen im September. Es ging durchs sonnige Tal und durch den Wald. Die zotteligen Rosengallen am Hagebuttenstrauch (Rosa canina) hatten wir uns angesehen und überlegten, wozu diese wohl gut seien. Ich habe nun noch einmal geschaut, welche Bedeutung diese früher hatten: Sie wurden auch Rosenapfel, Schlafapfel oder Bedeguare genannt. Die Rosengallwespe (Diplolepis rosae) verursacht diese tumorartigen Gebilde, die dem Strauch nicht schaden. Früher glaubte man, die Gallen haben eine schlaffördernde Wirkung, dazu wurden sie nachts unters Kopfkissen gelegt. Die Teilnehmer am Sonntag interessierten sich besonders für die Brennnessel und die Fasergewinnung und wer nicht schon Brennnesselfreund war, wurde es nun. Ansonsten haben wir Schlehen probiert, getrocknet sehr süß! Auch Weißdornfrüchte und Brennnesselsamen haben wir gegessen, Springkrautsamen schmeckten allen. Als Histaminhemmer für uns Menschen und für die Insekten eine wertvolle Pflanze, die man nicht komplett verdammen sollte, finde ich. Gundermannblätter sind nun auch sehr groß und eine gute Entgiftungspflanze. Früher tranken Bleisetzer und Maler Gundermann-Tee um Schwermetalle auszuleiten. Zusammen mit Brennnessel ist im Herbst wieder eine Entgiftungskur bei Schwermatallbelastung angebracht. Das Ruprechtskraut auch stinkender Storchenschnabel genannt, hatte wieder einmal Freunde aber auchg welche, die es gar nicht riechen mochten. Auf jeden Fall auch eine gute Hautpflege und Entgiftungspflanze. Am Samstag waren wir eine kleine Gruppe und haben nach der Wanderung noch Tinkturen hergestellt. Es gab natürlich wieder Kostproben, Wildräuter mit Tofu und ein erstes Schlehenmus, außerdem Brennnesselsamensalz zum mitnehmen und Rezepte und Infos.