Schon als Vorbereitung für meine nächste Kräuterwanderung habe ich Harz gesammelt und auch Balsam gerührt. Langsam habe ich einen Blick dafür entwickelt und finde verletzte Bäume mit Harz schneller. Oft ist der Harz schon von Moos überdeckt, aber gerade dieses Harz ist geeignet, da es schon getrocknet ist und auch der Baum schon verheilt ist. Vorsichtig habe ich mit einem Messer das Harz abgetrennt, das ist eine klebrige Angelegenheit aber es riecht sehr gut! Die Verarbeitung zum Balsam hat einige Nerven gekostet, da das Ganze gemischt mit Wachs und Öl und erhitzt noch klebriger wird. Das Harz muss ja von den Rindenresten getrennt werden, durch ein Teefilter, wie es in manchen Büchern steht, ging das gar nicht, ein Mulltuch dagegen funktionierte gut. Zeitungspapier als Unterlage ist ein guter Tipp, aber alles was man mit den klebrigen Fingern anfasst, insbesondere Papier, bekommt man nicht mehr so schnell da weg. Ich habe verschiedenes ausprobiert. Einmal mit nur wenig Harz, mehr Bienenwachs und Öl. Dazu habe ich gemörserte Wacholderbeeren, Tannen- und Kiefernnadeln, Rosmarin und Thymian gegeben. Alles auf etwa 60 Grad im Wasserbad in einem Glas erhitzt. Dann etwa zwei Stunden warm gehalten und danach durch das Tuch abgegossen. Das ergab ein schönes grünes und weiches Balsam. Dann ein reines Balsam mit viel Harz, etwas Wachs und Öl. Einmal habe ich das Harz zuerst erwärmt, abgefiltert und dann mit Öl und Wachs noch einmal erwärmt, und ein anderes Mal einfach alles zusammen erwärmt und dann abgefiltert, das war weniger aufwendig und das Ergebnis genauso gut. Dies ist ein schönes festes Balsam geworden. Als Zugbalsam bei Splittern oder auch, wie das mit Kräutern versetzte Balsam auf die Brust gerieben bei Bronchitis. Oder einfach vor dem Schlafengehen, weil es gut riecht. Auch bei Gicht und Rheuma hilft das erwärmende Balsam. Balsam für die Seele, jetzt fällt mir der Spruch ein und weiß, wie sich das anfühlt!